Projekttag “Wirtschaft der Zukunft”

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Klimawandel, Digitalisierung, Wertewandel aber auch die Flüchtlingskrise sind Herausforderungen für Politik und Gesellschaft und bringen unser wirtschaftliches und politisches System an seine Grenzen. Im Rahmen des Projekttages „Wirtschaft der Zukunft“ hat sich der Rotaract Club Friedrichshafen zum Ziel gesetzt, unterschiedliche Aspekte der Ökonomie von morgen zu diskutieren.

Als Einstieg in den Projekttag führte Dr. Thomas Pfister, Leiter der Nachwuchsgruppe EnergyCultures an der Zeppelin Universität, in seinem Vortrag in den Nachhaltigkeitsbegriff ein. Dabei wurde insbesondere der Wandel des Nachhaltigkeitsverständnisses aufgezeigt. Nach dieser grundsätzlichen Einführung gab es für die TeilnehmerInnen ein Programm mit unterschiedlichen Workshops, Führungen und Vorträgen.

Ein Teil der TeilnehmerInnen machte sich nachmittags auf den Weg zu Vaude in Tettnang. Vaude wurde 2015 als „Deutschlands nachhaltigste Marke“ von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. geehrt. Bei einer Führung durch den Unternehmensstandort erhielten die TeilnehmerInnen einen Einblick in die modernen und nachhaltigen Produktionsprozesse dieses mittelständischen Produzenten von Sportausrüstung.

Mit den Chancen und Risiken von Industrie 4.0 beschäftigte sich ein anderer Teil der TeilnehmerInnen im Rahmen eines interaktiven Vortrages, der gemeinsam mit dem Club of International Politics e.V. organisiert wurde. Heinrich Munz von der KUKA AG, einem Maschinenbauunternehmen aus Augsburg, der unter anderem Industrieroboter entwickelt, zeigte in seinem Vortrag die Bedeutung von Industrie 4.0 für die deutsche Wirtschaft auf. Mit Hilfe von vielen Praxisbeispielen machte er das Thema der Digitalisierung für die TeilnehmerInnen greifbar. Es wurde lebhaft über Datenschutz, IT-Sicherheit und die Frage, ob die deutsche Wirtschaft die Digitalisierung ernst genug nimmt, diskutiert.

Höhepunkt des Tages war der abendliche Vortrag von Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Franz Josef Radermacher, der im Rahmen einer BürgerUniversität gemeinsam mit der Zeppelin Universität ausgerichtet wurde. Der habilitierte Mathematiker und promovierte Wirtschaftswissenschaftler ist seit 1987 Leiter des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung/n (FAW/n) und gleichzeitig Inhaber des Lehrstuhls für Datenbanken und Künstliche Intelligenz an der Universität Ulm. Bekannt wurde Radermacher durch sein Eintreten für eine weltweite ökosoziale Marktwirtschaft – sein diesbezügliches wissenschaftliches und publizistisches Engagement brachte ihm 2002 eine Aufnahme in den renommierten „Club of Rome“ ein. In seinem Vortrag schaffte er es, die Weltbevölkerungsentwicklung, die weltweite ökonomische Ungleichheit aber auch die Digitalisierung zu verknüpfen und die unterschiedlichen Aspekte die im Laufe des Projekttages thematisiert wurden zu einem großen Bild zusammenzufügen. Der Rotaract Club Friedrichshafen hofft mit diesem Projekttag eine weitere Diskussion über die Herausforderungen und Chancen der Wirtschaft der Zukunft angestoßen zu haben.